7 Vorteile von Stoffwindeln für Windelfreikinder

Vorurteile über Stoffwindeln gibt es ja – leider – immer noch mehr als genug. Mit dem Abhalten und dem Windelfrei-Thema ist das ganz ähnlich.

„Iiiih – gebrauchte Windeln waschen?“

„Das Baby schreit doch dauernd, wenn es in nassen Windeln liegt!“

„Das kann doch für die Haut nicht gut sein!“

„Der Anschaffungspreis ist enorm!“

„Warum soll ich mir diese Arbeit mit Abhalten und Windeln waschen antun?“

„Baby abhalten? Windelfrei? Bei meinem Kind ist das unvorstellbar.“

Das ist ausgesprochen schade, denn viele dieser Vorurteile entpuppen sich bei näherem Hinsehen als gar nicht haltbar.

1. Die Hautverträglichkeit

Viele Eltern sind der Ansicht, dass das Baby immer schön trocken liegen muss, damit es nicht wund wird. Die Statistik beweist, dass dies ein Trugschluss ist, denn 1/3 der Babys in Wegwerfwindeln haben mindestens einmal eine Windeldermatitis. Meine Wahrnehmung ist, dass es sogar mehr Babys sind, denn in meinem Umfeld gibt es nicht ein Kind, was nicht mindestens einmal einen geröteten Windelbereich hat. Die Windeldermatitis ist eine der häufigste Erkrankungen bei Babys. Der Nässeschutz der Einwegwindeln ist nun mal eine Folie, die keine Luftzirkulation zulässt. Dadurch ist der Intimbereich deutlich wärmer als in Stoffwindeln und bietet ein gutes Milieu für Bakterien. Der so saugstarke Kern greift auch die natürliche Schutzbarriere der sensiblen Babyhaut an, und wenn dann auch noch längere Zeit Stuhl in der Windel übersehen wird, bieten die Umstände beste Vorraussetzungen für eine schmerzhafte Irritation der Haut.

2. Die Kosten

Sind Stoffwindeln wirklich so teuer? Jein! Die Anschaffungskosten liegen bei ca. 500 – 750 €. Im Vergleich zu Wegwerfwindeln kommst du unterm Strich aber IMMER günstiger weg, denn Mit Wegwerfwindeln bist du bei 2 Jahren Wickelzeit je nach Marke bei 1000 – 1500 €, die dann weg Sund. Gute Stoffwindeln halten bei entsprechender Pflege auch für mehrere Kinder und können im besten Fall sogar wieder verkauft werden. Mehrweg lohnt sich finanziell im Vergleich zum Wegwerfen immer. Bei Geschirr stellen wir uns diese Frage z.B. gar nicht.

3. Trockenwerden: Kinder mit Stoffwindeln und abhalten werden im Durchschnitt schneller sauber

Das nasse Gefühl in der Stoffwindel ist hier ein besonderer Vorteil. Wenn das Kind ausscheidet, dann spürt es die Nässe, im Gegensatz zu Wegwerfwindeln, die sich gleich trocken anfühlen. Dadurch geht die Wahrnehmung über das Ausscheiden verloren. Kinder die auch regelmäßig abgehalten werden, sehe so ihre ausscheiden, nehmen den Prozess weiterhin bewusst war, können länger anhalten und ihre Blase gezielt vollständig entleeren. Dazu kommt, dass Eltern ein anderes Bewusstsein über die Windel bekommen. Diese ist ein Backup und keine tragbare Toilette, wird somit auch öfter gewechselt. Hier lernt das Kind auch, dass es nicht sinnvoll ist, die Ausscheidung mit sich rum zu tragen, sondern dass es bestimmte Orte gibt wo sie hingehört. Übrigens ist dies auch die beste Prävention vor Bettnässen. Heute sind 10% der 7 Jährigen nachts noch nicht trocken, was eine immense Belastung für das Kind und die Familie sein kann. Ein Phänomen aus dem Zeitalter der Einwegwindel.

4. Der Nachhaltigkeitsaspekt

Dass ein Produkt, welches weggeworfen wird, eine schlechtere Umweltbilanz hat als ein Mehrwegprodukt, liegt auf der Hand. Wusstest du, dass ein Kind, bis es sauber ist, ca. 6000 Windeln braucht? Kannst du dir vorstellen, was das für ein Riesenberg ist an Müll? Es entspricht 1 – 1,5 T Abfall.

Stoffwindeln müssen gewaschen werden und verursachen somit Abwasser. Was viele nicht wissen: Beim Herstellungsprozess von Wegwerfwindeln entsteht ebenfalls sehr viel Abwasser und zahlreiche andere Rohstoffe werden verschwendet.

Du brauchst ca. 6000 Wegwerfwindeln im Vergleich zu 3 – 10 Stoffwindeln – für mehrere Kinder, wohlgemerkt. Das ist schon eine immense Menge, oder?

5. Die Wäsche

Dagegen steht das leidige Wäsche waschen. Aber, hey: Heute wäscht doch die Maschine! Wenn du eine Routine bekommst, wirst du ca. alle 3 Tage waschen müssen, je nachdem wie oft ihr abhaltet auch weniger. Deine restliche 60°C Wäsche kannst du einfach mit dazu packen und dann ist es vielleicht eine Maschine mehr die Woche.

6. Einfacher Wickeln

Und der beste Vorteil von Stoffwindeln für Windelfreikinder:

Es gibt spezielle Abhaltewindeln, die das Ganze an- und ausziehen extrem einfach machen. Du kannst dein Kind dann im Arm die Abhaltewindel aufklappen, ggf. die Einlage tauschen, Abhaltewindel wieder schließen, und das ganze ohne dein Baby ablegen zu müssen. Spätestens wenn sie mobil werden, erleichtert dir das den Alltag um Meilen.

Übrigens sind Stoffwindeln grundsätzlich auslaufsicherer als Einwegwindeln. Mein Kind hatte nie Stuhlgang bis in die Haare, weil die Windel ausgelaufen ist!

7. Spaß

Zuletzt, mein liebster Grund für Stoffwindeln: Sie machen einfach Spaß.

Stoffwindeln sind ein schickes Kleidungsstück, was ich gerne shoppe! Das Wickeln mit ihnen macht einfach viel mehr Spaß, sie stinken nicht so wie die Einwegvariante und sehen einfach total süß aus.

Es gibt mittlerweile unzählige verschiedene Marken und einige verschiedene Systeme, so dass wirklich für jeden und jede etwas dabei ist. Auch bei den Materialien für Stoffwindel und Saugmaterial kannst du zwischen vielen natürlichen Varianten wählen.

Wenn du jetzt etwas erschlagen bist von der Vielfalt, dann habe ich ein super Angebot für dich. In meinem Onlinekurs: Stoffwindelwissen für Windelfreieltern erfährst du alles, was du brauchst um ganz gelassen mit Stoff zu wickeln. Ich stelle dir viele verschiedenen Stoffwindeln vor, insbesondere die Varianten die perfekt fürs Abhalten und windelfrei konzipiert wurden. Schau mal rein, gönn dir was und lass dich begeistern.